Subdermal Implant / Implantate unter der Haut

 

Subdermale Implantate werden, wie der Name (Sub=unter, Derma=Haut) schon sagt, vollständig unter der Haut eingesetzt.

Dieser Vorgang wird auch Implanting genannt.

 

Sinn und Zweck des Ganzen ist es, durch das Einbringen entsprechend geformter Silikondesigns, die Oberflächenstruktur der Haut in gewünschter Weise zu manipulieren. Dies kann rein optische, aber auch haptische und/oder sexuelle Gründe haben.

Gern und oft werden Subdermale Implantate mit anderen Formen der Body-Modification, wie z.B. Tätowierungen kombiniert.

 

Inwieweit diese Art der Körpermodifikation in früheren Epochen der Menschheitsgeschichte zur Anwendung kam oder ob es kulturelle Ursprünge gibt, die über die medizinische Anwendung hinausgehen, ist kaum belegt.

Verschiede Quellen berichten von indonesischen Volksgruppen, deren Männer sich kleine runde Kiesel unter die Haut des Penis einsetzten. Ob dies im Zuge eines Initiationsrituals oder schlicht zur Luststeigerung gedacht war, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis. Allerdings ist bekannt, dass in derselben Region auch Genitalmodifikationen wie der Ampallang oder Apadravia beheimatet sind, die am Penis des Mannes angebracht werden und welche von den einheimischen Frauen zumindest noch vor einigen Jahrzehnten vor einer Heirat zur Bedingung gemacht wurden.

 

Ich selbst habe vor vielen Jahren männliche Kunden gehabt, die sich in den 1970er und 1980er Jahren der ehemaligen DDR ähnliche Modifikationen selbst beigebracht haben. Inspiriert worden sein sollen sie angeblich in diversen ostdeutschen Haftanstalten und zwar von südostasiatischen (vietnamesischen?) Insassen.

Doch anstatt kleine Steine unter die Penishaut zu schieben, wurden z.B. Teile des Acrylgriffstücks von Zahnbürsten verwendet, die vorher entsprechend zugeschnitten und durch Schleifen abgerundet wurden.

Ich habe in den 1990er Jahren Subdermale Implantate gesehen, die auf diese Arte hergestellt wurden, mindestens 20 Jahre alt waren und sich immer noch in hervorragendem Zustand befanden.

 

Auch heute noch werden ca. ¼ der Implantate im Genitalbereich eingesetzt.

 

Das erste dokumentierte Subdermale Implantat der Bodymod-Szene wurde nach übereinstimmender Quellenlage im Jahr 1994 von Steve Haworth eingesetzt. Es handelte sich um ein „Armband“ am Handgelenk einer Frau.

Auch über 20 Jahre später noch gehört Steve Haworth mit seinen Silikonimplantaten zu den Marktführern der Bodymod-Szene, die in Deutschland von verschiedenen Händlern vertrieben werden (siehe Foto).

 

Mittlerweile ist eine unglaubliche Vielzahl von Designs in unterschiedlichen Größen und für die verschiedensten Körperstellen erhältlich. Von den so genannten „Genital Beads“ (Kugeln oder Kugelketten) bis hin zu Sternen, Schneeflocken oder Herzen, sind der Phantasie der Kunden keine Grenzen gesetzt.

Regulär sind solche Implantate aus medizinischem Silikon, aber auch PTFE-Implantate werden verwendet.

Noch relativ selten, aber immer mehr im Kommen sind Implantate in Form kleiner Magnete oder auch Mikrochips mit persönlichen Daten, die durch die Haut mit einem Scanner eingelesen werden können.

Ob der Einsatz solcher Datenträger allerdings erstrebenswert ist oder nicht, bleibt der Intelligenz und der Weitsicht des Kunden vorbehalten.

Parallel zu diesen Arten von Implantaten, hat sich im medizinischen Bereich natürlich neben der plastischen Chirurgie auch immer mehr die Verwendung von Wirkstoff-Implantaten etabliert, welche in der Lage sind, über lange Zeiträume geringe Mengen von Arzneimitteln abzugeben.

 

Je nach Kundenwunsch und Körperstelle unterscheiden sich der Eingriff und der Einsatz des Implantates nur minimal.

In jedem Fall wird die Haut an einer bestimmten Stelle, meist mit einem Skalpell, geöffnet und dann mit einem so genannten „Skin- oder Dermal-Elevator“ (chirurgischer Spatel) von der Öffnung aus unter der Haut eine Tasche geformt, in die anschließend das Implantat eingesetzt wird.

Is das Implantat in der gewünschten Position, wird der Eingriff wieder vernäht und „gestrapt“ und/oder mit einem chirurgischem Kleber verschlossen, was allerdings nicht bei allen Implantaten und an allen Körperstellen möglich ist.

Abschließend wird das Implantat in der Regel für 10 – 14 Tage fixiert, um einerseits zu verhindern, dass dieses unter der Haut „wandert“ und zum zweiten, um durch ein Andrücken der umliegenden Hautareale die Haut schneller wieder anwachsen und so die Struktur später besser zur Geltung zu bringen.

 

Jeder einzelne dieser Abläufe setzt absolut sterile Arbeit, Professionalität und Fachwissen voraus, da es anderenfalls unter Umständen zu irreparablen Schäden, z.B. durch Infektionen oder Beschädigungen der Motorik kommen kann.

 

Der entscheidende Vorteil von Subdermalen Implantaten gegenüber anderen Arten von Körpermodifikation liegt in seiner schnellen und relativ unkomplizierten Abheilung, die im Grunde keine großartige Wundbehandlung oder eine umfangreiche Pflegeanleitung erforderlich machen.

Wurde beim Einsatz steril gearbeitet, ist ein nachfolgendes Infektionsrisiko so gut wie ausgeschlossen, weil die Wunde fachgerecht verschlossen ist und sich der Heilungsprozess im Inneren abspielt.

 

Nach 1 bis 2 Wochen werden, so vorhanden, die Fäden gezogen und nach spätestens 3 Wochen ist die äußere Wundheilung der Narbe abgeschlossen.

Insgesamt dauert es ca. 6 bis 10 Wochen, bis das Implantat derart eingeheilt ist, dass es sich optimal unter der Haut abzeichnet.

Bis die rötlich bis bläuliche Verfärbung der Narbe vollständig verblasst und wieder einheitlich Hautfarben ist, können je nach Hauttyp mehrere Monate vergehen.

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